Stadt, Land, See

Tag 13

Sapporo ist eine junge Stadt, etwa zweihundert Jahre alt. Man sieht eigentlich nur Neubauten, von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen. In Japan werden Häuser für dreißig oder vierzig Jahre gebaut, dann abgerissen und neu errichtet. Das ist in München anders. Viele Gebäude, auch Schulgebäude, stehen unter Denkmalschutz, wo saniert werden kann, wird das gemacht. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden viele zerstörte Gebäude wieder so aufgebaut, wie sie vorher waren. Und Hochhäuser werden nur außerhalb des Mittleren Rings gebaut. Das prägt das Stadtbild Münchens und man kann gut nachvollziehen, warum München auch als „Millionendorf“ bezeichnet wird.

Wenn in München eine Schule umgebaut oder saniert werden muss, ist es immer eine große Herausforderung, das bei laufendem Schulbetrieb zu tun. Ausweichflächen für den Übergang sind schwer zu finden. In Japan ist das anders. Alle Schulen und Schulgelände sehen im Prinzip gleich aus. Die Grundfläche ist ein Rechteck und das Schulgebäude steht in L-Form an zwei Seiten. Die restliche Fläche ist Sport- und Spielbereich, in der Regel mit Sandboden. Kommt nun eine Schule in die Jahre, wird der Neubau auf die freie Fläche gesetzt, der Schulbetrieb kann solange fortgesetzt werden und erst, wenn das neue Gebäude bezugsfertig ist, wird das alte abgerissen. Manchmal gibt es dann im Neubau einen kleinen Museumsraum mit Ausstellungsstücken aus vergangenen Tagen für die früheren Absolventinnen und Absolventen und zur Dokumentation. In der Shiseikan- Grundschule, bei der ja mehrere Grundschulen zusammengelegt wurden, werden Erinnerungsstücke aus allen vier Schulen gezeigt, auch, um deren Geschichte im Bewusstsein zu behalten.DSC00600_1

 

 

 

 

 

 

 

 

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Sumimasen! Entschuldigung! Schon wieder geht es um das Thema Schule…

Eigentlich ist ja Wochenende und ich folge dem neuerlichen Supertipp von Ulli Jamitzky und fahre mit dem Bus etwa eine Stunde durch ausgedehnte Wälder zum Shikotsu-ko.

DSC00696_1 In einem wunderbaren Hotel direkt am See gibt es ein „day package“ für Onsen und Lunch, beides genieße ich und könnte mich an Onsen gewöhnen 🙂 Der See liegt in Berge eingebettet, es ist klirrend kalt und das Wolkenspiel ist beeindruckend!

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Der Shuttlebus vom Hotel bringt mich – neuerlich tiefenentspannt – zurück nach Chitose und ich brauche noch ein bisschen Großstadt. Jede Viertelstunde fährt ein Rapid Train nach Sapporo, wie praktisch, dass ich den Japan Rail Pass habe… Und supercool ist, dass man damit bis kurz vor der Abfahrt kostenfrei einen Sitzplatz reservieren kann, der eine bequeme Reise garantiert 🙂 Mata ne! Bis bald!

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