Tag 25
Das Wetter in Tokyo ist in der Früh super, das bestärkt mich in meinem Entschluss, zum Ende meiner Japanreise noch den Fuji-san, etwa 120 Kilometer südöstlich von Tokyo, zu besuchen. Im wunderbaren Film „Kirschblüten Hanami“ von Doris Dörrie wartet Elmar Wepper in seiner Rolle einen Tag um den anderen am Fuße des wolkenverhangenen Berges, dass er sich ihm zeigen möge – natürlich der Dramaturgie des Filmes geschuldet. Ich bin glücklich, dass die Dramaturgie meines Tages mir diesen herrlichen Blick auf Anhieb ermöglicht 🙂
Der Fuji-san gilt den Japanern als Heiliger Berg und ist seit 2013 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Der Vulkan ist zum letzten Mal 1707 ausgebrochen, seitdem „schläft“ er. Nicht nur auf Touristen, sondern auch auf Künstler übt der Berg eine große Faszination aus. Am bekanntesten sind wohl die „36 Ansichten des Berges Fuji“ von Katsushika Hokusai (1760 bis 1849).
Auch ich bin fasziniert von diesem Berg, vor allem von der Ruhe, die er ausstrahlt. Schnell entferne ich mich von den Touristen am Bahnhof und laufe – außer mir ist kaum jemand auf der Straße unterwegs – am Lake Kawaguchiko entlang und dann weiter durch den Ort, wo ich immer neue Blickwinkel auf den Fuji entdecke. Sicher gibt es spektakulärere Aussichtspunkte, doch ich bin glücklich über die „alltäglichen“ Perspektiven, die sich mir eröffnen. Ich kann mich gar nicht satt sehen und genieße neben dem immer wiederkehrenden beeindruckenden Blick auch die herrlich frische Frühlingsluft. Was für ein glücklicher Tag! See you again!